Publikation

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wolken können mir nichts anhaben
ich habe erst kürzlich eine auf den kopf bekommen

(aus: 111 koan / seit 2014)

watershipdown © H.R.aufz.

und wenn es nicht trägt?
dann schwimm


NEU ERSCHIENEN 2024:

DATUM PEAK

Eine Expedition
Ritter Verlag Klagenfurt, Graz und Wien
mit Grafiken der Autorin
€ 19.00 (128 S.) brosch.
ISBN: 978-3-85415-670-3

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Rezension Literaturhaus Wien
von Marcus Neuert Juli 2024


IM GRÜNEN (2017) keimt: Verschnitt und seine Geschichte schlagen aus ….

„Hanne Römer folgt ihrer (…) Systematik, Material eigener Schriften, Journale und Notizen korrespondierend in Kontakt treten zu lassen (…) und lässt aus Erzählkeimen narrative Arrangements sprießen…“ mehr


„Datum schiebt sein Fleisch zurück zwischen die Rippen eines früheren Leibes. In Etappen dringt Eis in die Spalten früherer Berge, eigentlich Meeresgründe, eigentlich Berge und wieder Meeresgründe, eigentlich hoch, eigentlich tief, im Wechsel, abnehmend, zunehmend und immer so weiter. Entwachsen kommt Fülle, flutet, formt, festigt Gesetztes. Die alte Ordnung ist nicht mehr aufrechtzuerhalten. Sie wissen nicht, wo es hinführt. Aber indem sie dort, wo sie gerade sind, mit ihr arbeiten, sie immer weiter umarbeiten, entsteht langsam eine neue Struktur. Sie tauchen wieder auf. Durch einen Kunstgriff. (…)“

DATUM PEAK ist eine zyklische Rückkehr zu IM GRÜNEN unter Verwendung und Ausarbeitung des im Prozess der Kürzung und Kompression angefallenen Verschnitts. Erstmals treten „die Forschenden“ in Erscheinung. Sie folgen weniger einer Wissenschaft, als ihrem eigenen Unwissen, einem lückenhaften Wissen, das sie unentwegt fragen, entdecken, nach Lösungen suchen lässt: „H hat ZEIT in HITZE verwandelt (…). Unter gewaltigen Butterblumen, schwellen sie an, quillen weich und elastisch hervor, zwischen ihren zu Stümpfen erstarrten Kürzungen, hinein in die ihnen zugedachte, endlich zuwachsende Szenerie. Die Trilogie einer Kompression kippt in ihre Entfaltung, bringt die Forschenden in Erscheinung mit einem Kunstgriff, in zyklischem Rückbezug auf IM GRÜNEN, wo sie unsichtbar keimten. Einstweilen namenlos, schwärmen sie mächtig aus. Ihr mikrokosmisch „tickender“ Blick entwirft eine schutzbedürftige Schöpfung, generiert im Rahmen eigener existenzieller Limitierung bescheidene aber engagierte Ansätze guerillataktischer bis fantastischer Bewältigungen von Störungen, Lärm- und Gesamtverschmutzung. Im Gestrüpp allerdings lauert Bonsai Salami, eine Wesenheit, die einen das Sprachliche beherrschenden Gegenblick konsolidiert: „Das ist die Schöpfung.“ – „Nach der Erschöpfung?“ – „Dem Auge der Zecke entgeht nichts.“ – „Das wird Folgen haben.“ Teil 1 schießt als episodischer Roman ins Kraut und treibt neue Nährstoffe ins Kunstwerk der .aufzeichnensysteme und seines Publikums, jetzt …“ Widerstand als Verweigerung in Form anderer Wege, verdichtete Anspielungen auf politische und gesellschaftliche Themen – Hochwasser, Umweltverschmutzung, Wohnungsnot, Tierleid, Klimakrise, digitale Zwänge, prekäre künstler. Existenz – wirken, zugespitzt im Blick der „Forschenden“, stark unterschwellig, für Lesende spürbar gesetzt als eine Art unregelmäßig punktierendes, stichelndes Nagelbrett, andauernde schmerzliche Widerhaken, tatkräftig bewältigt oder mit sanfter Ironie registriert, identifiziert, desinfiziert, bestehen bleibend – die Realisierung von Schmerz als Widerstand, ein beständiger Ton schmerzlich realisierter Klarheit … „Bonsai Salami“, die „gute“ Wesenheit, allerdings gesellschaftlich „misfits“ funkt dazwischen, spielt verrückt, agiert die angestaute Energie aus, vergreift sich im Tonfall, ungestüm, jäh, stürzt die Dinge um, stellt sie auf den Kopf, auch die Forschenden und so vielleicht wieder richtig …

waste_of_time(s) ink-drawing © H.R.aufz.

IM GRÜNEN / GRATE / RAUTE
Trilogie (Jahre) der Kompression (2017 – 2021)

minimalistische Szene für die Lesung / Erstpräsentation von GRATE: Lampe + Sessel auf einer Bühne Autorin Hanne Römer Lesung Literaturhaus Wien
Lampe / Sessel (minimalistische, autonom choreographisch beleuchtete Lese-Inszenierung aller 3 Erstpräsentationen und Lesungen der Trilogie einer Kompression (2017 / 2019 / 2021) Literaturhaus Wien

Rezension

Mai 2023
Wespennest Nr. 184, S. 97-100 Lektürenotizen und Überlegungen
Rezension von Chris Zintzen (Universität Wien) von RAUTE im Rahmen der Trilogie einer Kompression – Poetik und Textkonzept von RAUTE / GRATE / IM GRÜNEN (Ritter Verlag 2017 / 2019 / 2021)

RAUTE

Ritter Verlag (Klagenfurt / Graz) April 2021 € 19.00 (152 S.) brosch. ISBN: 978-3-85415-619-2 bestellen

RAUTE erscheint als Finale der unter dem Konzept .aufzeichnensysteme firmierenden Trilogie einer Kompression:
Nabe / Rost / Takt / Hall (RAUTE) verdichten Dampf / Starre / Licht / Ton (GRATE), zersetzen Datum / Zeit / Wasser / Luft (IM GRÜNEN).
Als hochenergetische Entitäten treten das freigelegte Einzelwort oder die auf die Stammform rückgeführte Wendung in Aktion, um zum Herstellen von Zusammenhang, zur Aktualisierung von Erzählung herauszufordern. In ihren dynamischen Decollagen dringt die Autorin Hanne Römer zu jenen Kipppunkten vor, an denen Ordnungen durch Überhitzung eingespielter Systeme zu erodieren beginnen (…), eines der konsequentesten Beispiele verfahrensgeleiteter Literatur heute.“
(Ritter Verlag, 2021)

REZENSION RAUTE
Benjamin Schweizer 2021 / Literaturhaus Wien


LESUNGEN RAUTE 2021

11.06.2021
Erstlesung / Buchpräsentation LITERATURHAUS WIEN

21.07.2021
RAUTE verstärkt im Künstlerhaus Lauenburg

Buchcover GRATE

GRATE

Ritter Verlag (Klagenfurt / Graz)
Herbst 2017 € 19.00 (152 S.) brosch.
ISBN: 978-3-85415-594-2 bestellen

„Im schroffen Wechsel der Begriffe, Bilder und Vorstellungen choreographiert der Text des in vier Formationen (Dampf / Starre / Licht / Ton) ausgebreiteten und zu fragilen Mini- Syntagmen verbundenen Materials sich überlagernde Geschichten, die durch ihre dramatische Sprunghaftigkeit eine mehrgleisige Rezeptionsweise forcieren. In dem nach arithmetischen Prinzipien organisierten Buch gewinnt das kalkulierte Spiel mit Gleichlaufschwankungen semantische Relevanz. Kontinuierlich eingespeiste Einzeiler durchbrechen die Routine der Disticha, Störung und Einspruch werden als systemimmanente Setzung konkret. GRATE spitzt das in IM GRÜNEN entwickelte Modell der Decollage weiter zu, nichtzuletzt als überzeugende Großmetapher für ebenso brisante wie diskrete Prozesse, die unsere sozialen und ökonomischen Umgebungen prägen.“
(Ritter Verlag, 2017)

Leseprobe (unpaginiert):
es geht also weiter // akkurat und / nichtssagend // einfach / wie gefordert // tagelang // vor dem spiegel […] förmlich kilometerweit / in allen geschöpfen // nach festem / ordnungsprinzip // hinter einem bademantel […] nichts sehen / nichts tun // einfach nichts / weiterhin vorsichtig […] dunkelheit // darf nicht schlafen
————
knapp ansetzen über / einem schlafenden auge // zerfetzte randschicht / entschwindet // gleichförmig geweitet / verdichtet bedrohlichkeit // vom linken flügel / über die gänge // werden grate / aufgeworfen // informationen / eiskasten // erstarrte menge / ungehindert // nachträglich // packt plötzlich zu / lacht breit // reden / wäre schön // vorsorglich schon / nach sekunden

REZENSIONEN GRATE
Marcus Neuert, Buchmagazin

LESUNGEN GRATE 2019

11.10.2019 / 19 Uhr
Erstlesung / Buchpräsentation
LITERATURHAUS WIEN

09.12.2019 / 19 Uhr
LITERATURHAUS GRAZ

23. + 24.11.2019
GRATE-Lesung + Performance WortSetzung
landkunstleben e.V. Berlin Fürstenwalde
im Haus des Wandels / Steinhöfel

IM GRÜNEN

Ritter Verlag (Klagenfurt / Graz)
Herbst 2019 € 19.00 (152 S.) brosch.
ISBN: 978-3-85415-619-2 bestellen

30.10.2017 / 19 Uhr
Erstlesung / Buchpräsentation
LITERATURHAUS WIEN

REZENSIONEN
IM GRÜNEN
Erkan Osmanovic / Medienimpulse

Nach Lesungen stark zerlesen: Leseexemplare einer zunehmenden Abnahme / Kürzung / Komprimierung / Leerung / Zerschlagung / Wohltat

Die literarische Textmethode (seit ca. 1999) des Kürzens / Kompromierens / der Zurücknahme / des Neukomponierens als experimentelle Erzählform fokussiert in der Beschäftigung u.a. mit sog. „Textarchiven“, fern einer nostalgischen Wiederbelebung ihrer Inhalte und Befindlichkeiten, auf deren Auseinandernahme und Zersetzung zu absolvieren am eigenen Leibe. (2014, aus dem Konzept für IM GRÜNEN). (…) der insofern einkalkulierte Abstoßungsprozeß eröffnet in sprachlichen Neuformationen vollkommen unerschlossene Wahrnehmbar- nahezu akustische Vernehmlichkeit, eine Art mikrokosmischen Hörblick... (2016, aus dem Bericht zur Entstehung des ersten Bandes IM GRÜNEN) … 2018 inszeniert als räumliches, 2020 als Radio-Hörstück – in der Tat, so ist es geschehen, der Peak der Kompression ist erreicht, schlägt derzeit um in eine Trilogie der Zunahme / Fülle / Ausbreitung (Band 1 DATUM PEAK Frühjahr 2024 / Ritter Verlag)

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https://www.literaturport.de/lexikon/hanne-roemer/
Kontakt: hanne.roemer(x)aufzeichnensysteme.net

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